Anspannung pur! Zuletzt war Kristin Pudenz, die Olympia-Silbermedaillengewinnerin von Tokio, hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Trotz erreichter Norm hing ihr Start in Paris am seidenen Faden, da gleich vier deutsche Diskuswerferinnen die benötigte Weite übertroffen hatten, doch nur drei nominiert werden. So musste bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig am Samstag im Idealfall der Titel her – und das hat geklappt.
Pudenz startete mit 61,40 Metern in den Wettbewerb. Marike Steinacker vom TSV Bayer 04 Leverkusen ging mit 62,93 Metern zunächst in Führung. Im zweiten Versuch legte die EM-Teilnehmerin aus Nordrhein-Westfalen mit 64,49 Metern nach – der Diskus von Kristin Pudenz blieb hingegen zweimal hintereinander im Schutznetz hängen. Die Nerven lagen bei der SCP-Diskuswerferin blank. Doch dann zeigte die 31-Jährige Stärke! Im vierten Versuch ging Pudenz mit 65,93 Metern in Führung – Saisonbestleistung und der Sieg! Weder Steinacker (bei ihr blieb es bei der Weite aus dem zweiten Versuch) noch Shanice Craft (SV Halle; 62,22 Meter) oder Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 60,43 Meter) kamen danach an die Pudenz-Weite heran. Olympia-Norm und Deutsche Meisterin: Damit ist Kristin Pudenz die Nominierung für Paris sicher. „Das war in den letzten Wochen wirklich ein ganz schönes Wechselbad der Gefühle und ich bin sehr erleichtert“, sagte die siegreiche Diskuswerferin hinterher. „Ich bin jetzt zum sechsten Mal in Folge Deutsche Meisterin geworden, das hat noch keine Frau zuvor in dieser Disziplin geschafft. Aber das Wichtigste ist natürlich, dass ich mit dem heutigen Sieg das Ticket für Paris lösen konnte.“
Auch im Stabhochsprung der Frauen gab es eine Medaille für den SC Potsdam zu bejubeln. Ella Buchner erreichte mit 4,20 Metern eine neue Saisonbestleistung und errang damit Bronze. Zweite wurde Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) mit 4,45 Metern. Deutsche Meisterin wurde Anjuli Knäsche vom VfB Stuttgart, die 4,50 Meter überquerte. Moana-Lou Kleiner, ebenfalls vom SCP, landete mit 4,10 Metern auf Platz fünf.
Darüber hinaus qualifizierten sich die 400-Meter-Läufer Jean Paul Bredau und Tyrel Prenz für das Finale am Sonntag. Nicht ganz so gut lief es am Samstag für Bernhard Seifert. Er landete im Speerwurf mit 66,83 Metern auf Rang 13. Justus Ringel konnte sich über die 400 Meter Hürden erwartungsgemäß nicht für das Finale qualifizieren. Im U 20-Bereich belegte die weibliche 4×400-Meter Staffel des SC Potsdam im Vorlauf Rang drei.
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Foto: Das schaffte noch keine Frau zuvor: Kristin Pudenz wurde zum sechsten Mal Deutsche Meisterin im Diskuswurf (Bildquelle: SC Potsdam)